Pestizide und Pflanzenschutzmittel
In den aktuellen Trinkwasseranalysen der fünf Versorgungszonen sind unter der Rubrik „Pestizide und Pflanzenschutzmittel“ u.a. das Ergebnis des Parameters Dikegulac aufgeführt.
Diacetonketogulonsäure (DAG, Dikegulac) und das Decarboxylierungsprodukt Diaceton-L-sorbose (DAS) waren bis 1992 ein Abfallprodukt der Ascorbinsäure-(Vitamin C-)Produktion. Beide Stoffe sind im Boden mobil und gelangten aus oberirdischen Gewässern ins Grundwasser.
Diaceton-L-sorbose (DAS) findet sich im deutschen Rheinabschnitt in ziemlich konstanten Konzentrationen von 23 μg/l. Nach der Stellungnahme des Umweltbundesamtes (Prof. Dieter) aus 2007, wurde eine humantoxikologisch begründete Obergrenze für die Konzentration von Dikegulac im Trinkwasser von 50 μg/l festgelegt.
Da die Stadtwerke Bad Soden am Taunus ca. 65% ihres Jahreswasseraufkommens von rund 1.400.000 m³ über die Hessen Wasser GmbH & Co.KG beziehen und hier hauptsächlich infiltriertes Wasser aus dem Hessischen Ried bezogen wird, kommt es in den Trinkwasseranalysen im städtischen Wasserversorgungsnetz zu Ergebnissen für den Parameter Dikegulac, die über der Bestimmungsgrenze von 0,05 μg/l liegen.
Dikegulac wird kommerziell als Wachstumsregler für Zierpflanzen eingesetzt. Der Parameter Dikegulac wird aber nicht als Pflanzenschutzmittel, sondern als Abfallprodukt aus der ehemaligen Vitamin-C-Herstellung beurteilt. Die vom Umweltbundesamt 2008 veröffentlichten Trinkwasserhygienisch bis auf weiteres hinnehmbaren gesundheitlichen Orientierungswerte von 1 μg/l bis 3 μg/l sind zu beachten. Diese Orientierungswerte werden an allen Entnahmestellen im Wasserversorgungsnetz der Stadt Bad Soden am Taunus eingehalten.
Auch alle anderen Prüfparameter der Trinkwasserverordnung entsprechen den gestellten Anforderungen. Das Bad Sodener Trinkwasser kann demnach bedenkenlos als Trinkwasser verwendet werden.
Informationen zum TOC-Wert
Der TOC-Wert ist ein Summenparameter in der Umweltanalytik und gibt die Summe des gesamten organischen Kohlenstoffs in einer Trinkwasser-Probe an. Der TOC-Wert bzw. TOC-Gehalt ist wichtig für die Beurteilung, ob Kupferrohre in der Trinkwasserinstallation (Wasserverbrauchsanlage) eingesetzt werden können.
Die Kupfer- und Schwermetallabgabe aus den Installationsmaterialien ist stark von den Legierungen und der Wasserbeschaffenheit abhängig. Einflüsse haben die Härte, der pH-Wert, der TOC und der Salzgehalt. Hartes Wasser führt zur Kalksteinbildung, weiches Wasser zur Korrosion. Für Legierungen für Formstücke und Armaturen wurden in der DIN 50930 Teil 6 Grenzwerte für die Gehalte an Schwermetallen festgeschrieben.
Kupferrohre verfügen über glatte Innenwandungen und sind korrosionsbeständig, deshalb eignen sie sich gut als Trinkwasserleitungen. Nach DIN 50930 Teil 6 dürfen sie nur eingesetzt werden, wenn der pH-Wert des Trinkwassers bei 7,4 oder höher liegt, bzw. wenn bei pH-Werten zwischen 7,0 und 7,4 der TOC-Gehalt 1,5 mg/l nicht überschreitet.
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