SALZGEWINNUNG IN SODEN
Salzgewinnung vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert
Ein Raum im Stadtmuseum ist der Salzgewinnung vom Mittelalter bis zum beginnenden 19. Jahrhundert gewidmet. Soden besitzt viele salzhaltige Quellen, die zum Teil bereits seit dem 15. Jahrhundert bekannt waren. Im Juli 1437 übertrug Kaiser Sigismund der Reichsstadt Frankfurt die Rechte an der Ausbeutung der Sodener Quellen.
Im Mittelalter wurde zur Gewinnung von Salz das salzhaltige Quellwasser (Sole) lediglich in flachen Sudpfannen verdampft. Wegen des relativ geringen Salzgehalts der Sodener Quellen war die Salzproduktion mühsam und wenig rentabel. Erst mit der Entwicklung der sog. Gradiertechnik um 1570, bei der die Sole zur Verdunstung eines Teiles des Wassers zunächst über Stroh und später über Schwarzdornzweige geleitet wurde, gelang eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung der Salzquellen.
Die Gebrüder Geis bauten ab 1605 zwei Gradierwerke, das Altwerk auf dem heutigen Gelände des Alten Kurparks und das Neuwerk auf dem heutigen Bahnhofsgelände. Doch bereits 1617 verkauften die Brüder die Saline an die Familie Malapert, die sie bis 1812 betrieb. Verschiedene Entwicklungen, darunter die Einführung der napoleonischen Salzregie, erzwangen Stilllegung und Abbruch in den Folgejahren. Heute erinnert nur noch die Salinenstraße am Bahnhof an die einstige Saline von Soden.