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DER HERRNBAU IN NEUENHAIN
Wer heute vor dem evangelischen Gemeindehaus in Neuenhain steht, kann die jahrhundertelang währende Geschichte des Gebäudes nur erahnen. Der Ursprung des Anwesens stammt spätestens aus dem 13. Jahrhundert. Damals stifteten die Besitzer es den Klöstern Retters und Thorn, „damit die Klosterfrauen für unser Seelenheil beim Allerhöchsten unablässig betend eintreten“. 1318 wurde das Zisterzienser Kloster Thorn alleiniger Besitzer der Liegenschaft mit Äckern und Weinbergen, weshalb man auch vom Thörner Hof sprach.
Zu Beginn der 1590er-Jahre wurde das Anwesen neu gestaltet, mit Kelterhaus, Fruchtspeicher, großem Weinkeller, Zehntscheuer, Stallungen und Gefängnisturm, da die Liegenschaft nun Sitz des Pfälzer Amtsmanns war. Doch auch dieses Kapitel währte nur fast 200 Jahre. 1773 wurde das Amt Neuenhain aufgehoben und das Anwesen erfuhr mehrere Nutzungen, bis es 1795 Pfarrhaus für den ersten reformierten Neuenhainer Pfarrer Johann Friedrich Wilhelmi wurde. Damit erhielt es auch die heutige Bezeichnung Herrnbau. Auch wenn in den künftigen Jahrzehnten noch einige Veränderungen am Gebäude und dem Gelände stattfanden, unter anderem wurde der Turm abgerissen und ein Teil des Bauwerks neu errichtet, so dient die Liegenschaft bis heute als Pfarr- und Gemeindehaus der Evangelischen Gemeinde Neuenhain.
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