Musik, Quellen und ganz viel Grün


Es soll Einheimische und häufige Besucher von Bad Soden am Taunus geben, die den Wilhelmspark noch gar nicht entdeckt haben. Das kann dem passieren, der seine Stadterkundung am Hundertwasserhaus beendet und nicht noch 50 Schritte weiter geht. Das sei allerdings jedem empfohlen, denn die dahinter liegende Parkanlage überrascht mit ihrer Ausstrahlung, ihrer Ruhe, ihrem alten Baumbestand und ihrer Atmosphäre.

Geschichte

Neben dem Alten Kurpark und dem Quellenpark soll eine weitere Parkanlage geschaffen werden. Das hat die Gemeinde im Jahr 1911 beschlossen. Die Gestaltung haben die berühmten Gartenarchitekten Gebrüder Siesmayer aus Frankfurt am Main übernommen. Für die Anlage mussten mehrere Bauernhöfe weichen. Anfangs wurde die Anlage „Kaiser-Wilhelm-Park“ genannt

Winklerbrunnen

Wer vom Hundertwasserhaus und dem Franzensbader Platz in den Wilhelmspark kommt, passiert gleich zur Linken den Winklerbrunnen. Die Quelle wurde 1806 beim Bau einer Landvilla entdeckt, die kurz darauf in den Besitz der Familie Winkler überging. Erst im Jahr 1924 erhielt der Brunnen eine feste Ummauerung.

Glockenbrunnen

Auch der Glockenbrunnen – ein wenig wei ter südlich – hat seine Besonderheit. Seine Fassung, also die gemauerte Umrandung, erhielt er 1906. Vier Jahre danach entdeckte man in zwei bis drei Metern Tiefe mittelalterli che Scherben und ein Schalenlämpchen. Of fenbar wurde an dieser Stelle schon sehr viel früher das Wasser geschätzt und genutzt.

Champagnerbrunnen

Der Champagnerbrunnen im hinteren Teil des Parks verdankt seinen Namen dem ho hen Kohlensäuregehalt des Wassers, der es ähnlich wie Champagner perlen lässt – und tatsächlich ein bisschen auch so schmeckt. In den Jahren 1822/1823 gruben Sodener hier nach Braunkohle und stießen auf Was ser. Im Jahr 1970 wurde die Einfassung re noviert, 1986 der Sandsteinbrunnen nach historischem Vorbild dekorativ neu errichtet.

Kulturscheune

Wer die Kulturscheune sieht oder an sie denkt, verbindet das garantiert mit der wunderbaren Live-Atmosphäre samstagvormittags beim Jazz am Quellenpark. Zum Musikfrühschoppen-Open Air kommen ganze Familien, Freunde treffen sich, der Apfelwein fließt vorwiegend gespritzt – kurz: Gemütlichkeit ist Trumpf. Was heute Kulturscheune genannt wird, ist Teil einer Hofreite, eines mitteldeutschen Gehöfts, bei dem sich Wohnhaus, Scheu ne, Stall und eventuelle Nebengebäude um einen gemeinsamen Hof gruppieren. 

Die Scheune der Hofreite – die jetzige Kulturscheune – musste nach einem Brand 1987 neu aufgebaut werden. Seitdem diente sie als die malerische Kulisse für eine Reihe von Freiluftveranstaltungen. Außer zu Jazz am Quellenpark kommen die Musikfans gerne dorthin, wenn die Stadt Bad Soden am Taunus zum Irischen Abend und dem Bluesabend einlädt. Diese stimmungsvolle Musik und das einmalige Ambiente bilden eine unvergleichliche Atmosphäre.