FÜR DEN ERNSTFALL GERÜSTET
Die Stadt Bad Soden am Taunus hat einen Lagestab, dessen Teilnehmer aus der Verwaltung, Feuerwehr und Rettungsdienst kommen und der Notfallpläne erarbeitet, anpasst und regelmäßig überprüft. Die Stadt ist somit auf diverse Krisensituationen vorbereitet und empfiehlt auch allen Bürgerinnen und Bürgern sich zu informieren und einige Maßnahmen als Vorsorge zu treffen.
Aufgrund des aktuellen Ukraine-Kriegs bereiten sich Bund und Länder auf eine mögliche Gasmangellage vor. Das Bundeswirtschaftsministerium hat aufgrund der gedrosselten Gas-Lieferungen aus Russland hierzu die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Auch die Stadt Bad Soden am Taunus plant für den Notfall und rät allen Bürgerinnen und Bürgern, einige Handlungsempfehlungen zu beachten. Denn da eine Verschärfung der Lage und ein möglicher vollständiger Gas-Lieferstopp aus Russland nicht ausgeschlossen werden können, kann es im Hinblick auf den kommenden Winter, die noch laufende Corona-Pandemie sowie die Möglichkeit eines nachgeschalteten Stromausfalles zu einer Krisenlage kommen.
„Wir als Verantwortliche der Kommune beschäftigen uns sehr intensiv mit dem Thema einer möglichen Gasmangellage, unter anderem durch die Aktualisierung der bestehenden Krisenpläne“, sagt Nick-Oliver Kromer, der als Stadtbrandinspektor nicht nur einer der zwei stellvertretenden Leiter im Lagestab der Stadt ist, sondern im Ernstfall für die Einsatzkoordination und Durchführung verantwortlich ist. „Darüber hinaus appellieren wir an die eigenverantwortliche Krisenvorsorge der Bürgerinnen und Bürger. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gibt wichtige Hinweise, und auch die Aussagen der Energieversorger geben Einblicke in die aktuelle Lage.“
Handlungsempfehlungen
Haushalte und soziale Dienste wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Polizei oder Feuerwehr gehören zwar zu den so genannten „geschützten Kunden“ und werden auch in einer Notsituation vorrangig weiter mit Gas und Energie versorgt. Dennoch ist es wichtig, den Gas- und Energieverbrauch möglichst zu reduzieren. „Jeder Beitrag zählt: Energie sparen trägt dazu bei, den Bedarf an Gas, Kohle und Öl zu verringern, Geld zu sparen und das Klima zu schützen. Denn: die beste Energie ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen“, rät Bürgermeister Dr. Frank Blasch.
Effizientes Heizen und Lüften
Schon ein Absenken der Raumtemperatur um ein Grad Celsius senkt den Verbrauch um sechs Prozent. Auch regelmäßiges Entlüften von Heizkörpern spart Energie. Auch richtiges Lüften hilft: Nämlich mit weit geöffneten Fenstern und abgedrehter Heizung. In den Verwaltungsgebäuden der Stadt ist die Temperatur per Bundesverordnung übrigens auf 19 Grad begrenzt.
Warmwasser sinnvoll nutzen
Wassersparende Duschköpfe und Armaturen senken den Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent. Ein richtig genutzter Geschirrspüler kann im Vergleich zur Handwäsche bis zu 50 Prozent Energie und circa 30 Prozent Wasser einsparen. Beim Händewaschen entfernt Seife Schmutz auch mit kaltem Wasser.
Mit Deckel und Umluft
Wer mit Deckel kocht, reduziert den Stromverbrauch um circa zwei Drittel. Bei Elektroherden kann der Herd früher ausgeschaltet und die Restwärme genutzt werden. Ökoprogramme bei Geschirrspülern und Waschmaschinen verbrauchen deutlich weniger Strom. Durch die längere Laufzeit muss das Wasser – bei gleicher Reinigungswirkung – weniger erhitzt werden. Wird leicht verschmutze Wäsche statt mit 60 Grad mit 30 Grad im Ökoprogramm gewaschen, spart das circa 70 Prozent Stromkosten.
Genau hinschauen bei neuen Geräten
Energieeffiziente Geräte sparen Strom. Häufig verbrauchen alte Kühlgeräte, Fernseher oder Computer besonders viel. Bei geplanten Neukäufen von Haushaltsgeräte lohnt es sich deshalb, auf das EU-Energielabel zu achten.
Wie kann sich jeder Einzelne auf eine mögliche Notsituation vorbereiten?
Tipps und Informationen über eine gute Vorbereitung auf Krisensituationen gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in einem Ratgeber für richtiges Handeln in Notsituationen. Dieser gibt Hinweise auf einen sinnvollen Vorrat an Lebensmitteln und Medikamenten. Wichtig sind zum Beispiel ausreichend Flüssigkeit und Esswaren, die auch ohne Kühlung gelagert werden können. Wichtig sind auch eine regelmäßige Kontrolle der Hausapotheke und die griffbereite Zusammenstellung der wichtigsten Dokumente. Weiterhin aufgeführt sind Tipps für einen Energieausfall, Informationen über Warnmeldesysteme und eine Checkliste für die Vorsorge im Ernstfall. Der Flyer und alle Informationen gibt es auf der Seite des BBK unter www.bbk.bund.de.