Kulturförderpreis: Von Kindermusical bis Kerbeverein

Die kulturelle Vielfalt in Bad Soden am Taunus ist beachtlich. Diesen Eindruck bekamen die Gäste am Dienstagabend, als in der Seniorenresidenz Augustinum die diesjährigen Kulturförderpreise verliehen wurden. Fünf Preisträger aus fünf verschiedenen Bereichen freuten sich über die Preissumme von insgesamt 2.500 Euro, die die Stiftung der Frankfurter Sparkasse zur Verfügung gestellt hat.                         

Kultur und Demokratie              

Bei der feierlichen Verleihung stellten die Preisträger ihre Projekte jetzt noch einmal einem großen Publikum vor. Durch die sehr unterhaltsame Veranstaltung im gut gefüllten Theatersaal führte Bürgermeister Dr. Frank Blasch.

In ihrem Grußwort lobte Brigitte Orband von der Stiftung der Frankfurter Sparkasse, dass das Kultur- und Vereinsleben in Bad Soden am Taunus kreativ und vielfältig sei und eine angemessene Förderung verdiene. Axel Fink, Kulturdezernent des Main-Taunus-Kreises, betonte: „In schwierigen Zeiten sind kulturelle Aktivitäten auch eine Stütze der Demokratie“ und die diesjährigen Gewinner mit ihren Projekten hätten das beispielhaft gezeigt. 

Neuenhain-Rap 

Dazu zählen auch die Schülerinnen und Schüler der Musikalischen Theater-AG in der Neuenhainer Drei-Linden-Schule. Sie gaben zu Beginn eine Kostprobe des Musicals, mit dem sie das Publikum in diesem Jahr im Bürgersaal begeisterten. Darin hatten sie ihren Stadtteil fantasievoll sowohl mit klassischen Musikelementen als auch mit einem Rap besungen. Dafür bekamen sie jetzt den Kulturförderpreis und 250 Euro. 

Mit dem Preis und ebenfalls 250 Euro wurde die Gesellschaft der Musikfreunde (GdM) ausgezeichnet. Zu ihrem 75-jährigen Bestehen hat sie ein außergewöhnliches Konzert in Kooperation mit jungen Musikern des Neuen musikalischen Forums veranstaltet – die Zuhörer und auch die Beteiligten waren beeindruckt. Eine Festschrift dokumentiert dieses außergewöhnliche musikalische Ereignis. 

Freuen über die Auszeichnung und 500 Euro konnte sich der Kerbeverein Neuenhain. Er sorgt nach Ansicht der Jury dafür, dass zahlreiche Traditionen und für die Identität und Kultur des Stadtteils Neuenhain wichtige Symbole erhalten bleiben. Die Vereinsmitglieder stemmen für jede Kerb sehr viel ehrenamtliche Arbeit. Die hohen Besucherzahlen zeigten die immense Bedeutung des großen Fests. 

Großes Engagement 

Mit dem Kulturförderpreis und 750 Euro wurde die AG Stolpersteine in Bad Soden ausgezeichnet. Sie macht seit zehn Jahren – nicht nur durch das Verlegen von Gedenktafeln – mit viel Engagement die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung sichtbar. Es wurde Lebenswegen nachgeforscht, zu Filmabenden und Veranstaltungen eingeladen – so erst kürzlich zum Thema „Novemberpogrom“. Auch eine Ausstellung, die im Bad Sodener Badehaus, im Augustinum und im Landratsamt gezeigt wurde, fand viel Beachtung. 

Ein weiterer Gewinner des Bad Sodener Kulturförderpreises ist das Mandolinen-Orchester Neuenhain – kurz MON genannt. Es besteht seit 100 Jahren und hat an unzähligen Wettbewerben teilgenommen, viele Preise gewonnen, Platten, CDs und Radioaufnahmen eingespielt und auf internationalen Musikfestivals gastiert. Zum Jubiläum gab es eine Feier, ein Konzert und eine Ausstellung. „Eines der besten Zupforchester Deutschlands ist ein würdiger Preisträger“, befand die Jury, die dem MON zudem 750 Euro zusprach. 

Wieder bewerben!

Bürgermeister Dr. Frank Blasch rief abschließend alle sich mit der Kultur beschäftigenden Bad Sodener auf, das gesellschaftliche Leben in der Stadt weiter zu bereichern und sich auch künftig für den Kulturförderpreis zu bewerben.

Foto: Die Gewinner des Kulturförderpreises 2024 mit Brigitte Orband (l.) und Bürgermeister Dr. Frank Blasch (r.)