Vorbeugender Hochwasserschutz


Der Abwasserverband Main-Taunus plant, im Rahmen des vorbeugenden überörtlichen Hochwasserschutzes in den kommenden Jahren an acht Standorten im 13 Kommunen umfassenden Verbandsgebiet Hochwasserrückhaltebecken anzulegen. Angedacht sind im Einzugsgebiet des Schwarzbaches vier und in den Einzugsgebieten des Liederbaches und des Sulzbaches je zwei Standorte. Die Maßnahmen im Einzugsgebiet des Sulzbaches betreffen Bad Soden am Taunus direkt: Geplant ist der Ausbau des bereits bestehenden Rückhaltebeckens am Niederdorfsbach in Neuenhain und der Bau eines neuen Rückhaltebeckens im Altenhainer Tal.

Für die Gesamtmaßnahmen im Verbandsgebiet werden 23 Millionen Euro veranschlagt, die vom Abwasserverband getragen werden. Die Umsetzung ist ab 2024/2025 geplant. In einer ersten von insgesamt zwei Ausbaustufen beginnt der Abwasserverband Main-Taunus mit vier Maßnahmen im Verbandsgebiet in einer Größenordnung von 12 Millionen Euro. Der Ausbau des Beckens am Niederdorfsbach gehört in diese erste Phase und befindet sich bereits in einem konkreten Planungsstadium. Im Rahmen der Vorplanung werden die Kosten hierfür auf 2,5 Millionen Euro geschätzt. Die Baukosten für das im Altenhainer Tal angedachte Hochwasserrückhaltebecken belaufen sich nach dem derzeitigen Planungsstand auf 1,7 Millionen Euro. Diese Maßnahme wird im Rahmen der zweiten Ausbauphase durch den Abwasserverband konkretisiert werden.

„Hochwasserschutz ist ein Thema von höchster Priorität. Die Auswirkungen des Klimawandels und die häufiger werdenden Starkregen- und Hochwasserereignisse zeigen, dass wir mit Blick in die Zukunft kontinuierlich entsprechende Planungen vorantreiben müssen“, sagt Bürgermeister Dr. Frank Blasch. „Die Maßnahmen in Neuenhain und im Altenhainer Tal führen zu einem Hochwasserschutz für ein statistisches Niederschlagsereignis, das alle 100 Jahre vorkommt. Das bestehende Becken in Neuenhain ist bisher nur für ein zehn- bis 15-jähriges Ereignis ausgelegt.“

Rückhaltebecken mit 9.200 Kubikmetern zusätzlichem Volumen

Das Hochwasserrückhaltebecken Neuenhain-Niederdorfsbach befindet sich am Niederdorfsbach im Einzugsgebiet des Sulzbaches. Mit einem Volumen von 9.000 Kubikmetern (Hauptbecken) und seinem nachgeschalteten Retentionsraum von 1.000 Kubikmetern lief es seit seiner Inbetriebnahme drei Mal über. Für einen Schutz der Unterlieger sowie des Stadtkerns von Bad Soden gegen ein 100-jähriges Ereignis sieht die Planung des Abwasserverbands Main-Taunus eine Volumenvergrößerung des Hochwasserrückhaltebeckens um 9.200 Kubikmeter auf 19.200 Kubikmeter vor. Die Erweiterung des Beckens geht mit einer Erhöhung des vorhandenen Dammbauwerkes einher, konkret die Erweiterung des Sperrbauwerks um eine Stützmauer.

Das Erdbauwerk entlang der Königsteiner Straße soll durch eine Stützmauer ersetzt werden. Die geplante Stahlbetonstützmauer ist insgesamt 60 Meter lang und begleitet auf 40 Metern die Königsteiner Straße. Voraussetzung für die Umsetzung ist der erforderliche Grunderwerb, der zum Teil noch erfolgen muss.